1. Mai: Halle hat geblockt!

Wir waren zusammen mit Falken und Jusos aus Magdeburg und Halle dabei.
Der Aufmarsch von ca. 300 Nazis, die Zahlen schwankten den ganzen Tag über zwischen 250 und 400 und laut mz vom 02.05.2011 sogar 750, unter dem Motto: „Zukunft durch Arbeit – Fremdarbeiter stoppen!“, aus dem Spektrum der Freien Kräfte konnte nicht gänzlich verhindert werden, aber die Stadt Halle und viele Menschen aus anderen Teilen Deutschlands haben es geschafft, dass die Nazis Erstens: ihre angemeldete Route nicht marschieren konnten und Zweitens: innerhalb ihrer Ausweichrouten bei weitem ihre angestrebte Strecken- und Demonstrationslänge nicht erreichen konnten. Das ist das Ergebnis des engagierten und gut organisierten Widerstandes des Hallenser Bündnisses gegen Rechts und vieler Menschen und Organisationen, die sich an den Gegenaktionen beteiligt haben, sei es der Demonstrationszug, den fleißigen Helfern an den Infoständen oder den vielen Menschen, die diverse Kreuzungen in Halle zu sommerlichen Liegewiesen umgestaltet haben.


Alle haben Folgendes erreicht: Es wurde ein weiteres Mal verhindert, dass die Nazis öffentliche Räume ohne Widerstand agitieren konnten und ein weiteres Mal bewiesen, dass ein Großteil der Menschen dem Faschismus und der neonazistischen Ideologie keinen Platz in ihrer Umgebung einräumen. Die Organisatoren und alle Beteiligten können mit Fug und Recht von einem Erfolg sprechen.

Die erste Hälfte des Tages verlief friedlich und es zeigte sich, dass manchmal das Sprichwort des frühen Vogels zutrifft. Bereits 10 Uhr setzte sich der Demonstrationszug in Bewegung und erreichte somit frühzeitig die Innenstadt und die geplante Route der Neonazis. Erst gegen ca. 13 Uhr konnten diese sich in Bewegung setzen. Aufgrund mehrerer gemütlicher Liegewiesen kamen sie immer wieder ins Stocken und wurden von der Polizei in andere Straßen geleitet. Nach vielem Hin und Her , und teilweiser Überforderung der Polizei und einiger grundlegender Fehlentscheidungen dieser, wie zum Beispiel das Festhalten im Sinne von Einkesseln aller Demonstranten auf der Pfännerhöhe, gleich ob Familien mit Kleinkindern, älteren Menschen oder eben engagierten TeilnehmerInnen der angemeldeten Demonstration und das darauf folgende sehr späte Umleiten des Demonstrationszuges, ging der Tag, nicht nur des Wetters wegen, in eine heißere Phase über.

Eine massiv unverhältnismäßige und aggressive Jagd von 15 Polizisten und 4 zivilen Einsatzfahrzeugen nach 6 angehörigen des links-autonomen Spektrums läutete diese ein. dabei wurden Polizisten und Hallenser Bürger um Haaresbreite vor schweren Verkehrsunfällen bewahrt, die auf Grund der berserkerartigen Fahrweise der Zivilbeamten beinah verursacht wurden. Das Hauptgeschehen verlagerte sich nun Richtung Norden zum Steintor und verlief unter dem Motto: Liegewiese schick machen, weglaufen, nächste Kreuzung suchen usw. Am Ende des Tages verließen die kraftlosen Freien Kräfte Halle unverrichteter Dinge und alle Beteiligten der Gegenktionen bzw. Für-Aktionen, im Sinne von: Für ein tolerantes, solidarisches, und buntes Halle können auf einen erfolgreichen und gut organisierten 1 Mai 2011 zurückblicken.